AMA meldet: Sensorik und Messtechnik ist wieder im Aufwind
Laut einem Interview mit dem AMA Geschäftsführer Dr. C. Thomas Simmons hat die Branche nach den starken Umsatzrückgängen in der ersten Hälfte von 2020 seit dem dritten Quartal eine Trendwende verzeichnet und rechnet auch dank verstärkter Digitalisierung für das Jahr 2021 mit einem Umsatzwachstum von 9%.
Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V. hat die neuesten Fakten zur Lage der Branche veröffentlicht. Hiernach ist die Senso
rik und Messtechnik Branche im Jahr 2020 im Vergleich zu anderen Branchen mit einem Umsatzminus von (nur) zwei Prozent glimpflich davongekommen. Trotz zwei schwachen ersten Quartalen, versprach Q4/2020 mit einem deutlichen Umsatzplus von über 10% (verglichen mit dem Vorquartal) eine optimistische Zukunft. Unterstützt wird der Optimismus auch durch die wieder steigenden Auftragseingänge.
Einer der wichtigsten Erfolgsaspekte des Jahres kristallisiert sich als die Digitalisierung heraus. Durch die COVID-19 Pandemie verstärkt sich durch Home-Office die Digitalisierung in den Unternehmen. Dies geschieht vor allem im Vertrieb, da Messen und persönliche Produktdemos nicht ohne weiteres möglich sind. So wird die Digitalisierung notgedrungen zur Rettung in der Pandemie. Doch dauerhaft wird der digitale Vertrieb kein Ersatz für das persönliche Geschäft bleiben. Er kann viel mehr als zusätzliche Form unterstützen.
Die Exportquote ist traditionell in der Branche sehr hoch und verzeichnete mit 61% einen weiteren Zuwachs. Hiervon fielen allerdings nur 24% auf das europäische Ausland. Bemerkenswert ist der steigende Exportanteil seit 2005 und ab 2016 der gleichzeitig rückläufige innereuropäische Handel. Dies ist auf die in Europa schwächelnde Konjunktur und den gleichzeitig stabilen und stetig wachsenden chinesischen Markt zurückzuführen.
»Dieser Effekt ist unter anderem auf die schwächelnde Konjunktur in Europa zurückzuführen, wohingegen die Konjunktur in China sich als stabil und wachsend darstellt«, so Simmons.
Die KMU hingegen haben auch im Jahr 2020 mehr als im Vorjahr investiert. Für 2021 plant die Branche die Investitionen wieder aufzuholen und so um 11 % zu steigern. Ein bremsender Faktor könnten die Lieferketten sein, da es bereits jetzt schon schwer ist einige Materialien zu beziehen.
Als investitionsfreudige Branche bekannt mussten im vergangenen Jahr viele Investitionen zurückgeführt werden. So gingen im Vergleich zum Vorjahr die Investitionen um 10% zurück, wovon vor allem große Unternehmen (<250 Mitarbeiter) zurückgehen.
Vorsichtig in Sachen Arbeitsplätzen zeigt sich die Branche. Zwar gingen parallel zum Umsatz auch die Arbeitsstellen im Jahr 2020 nur um 2% zurück, doch für das Jahr 2021 ist nur ein Zuwachs von 1% geplant. Dies ist ungewöhnlich für die Sensorik und Messtechnik.
Während im Jahr 2020 Kurzarbeit ein probates Mittel war, die Geschäftsrückgänge zu kompensieren, ist hier Besserung in Sicht. Während die Kurzarbeitsquote in Q3/20 noch bei 58 % lag, sank sie zum Ende des Jahres 2020 auf nur noch 11 %. Durch die Kurzarbeit konnten spezialisierte Fachkräfte gehalten werden.
Zusammenfassend zogen Ende 2020 die Umsätze und Auftragseingänge wieder an. Dass auch die Investitionsbereitschaft wieder wächst, wächst stimmt die Branche insgesamt positiv. So wird ein Umsatzplus von neun Prozent für das Geschäftsjahr 2021 erwartet.
*Daten und Fakten aus Interview mit AMA-Geschäftsführer Dr. C. Thomas Simmons.